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«Gleichberechtigt an Planung partizipieren»

STRATEGIEPROZESS PAPIERWERD-AREAL, ZÜRICH

Auftraggeber:in

Stadt Zürich, Hochbaudepartement, Amt für Städtebau

Projektdauer

seit

2020

bis

Zusammenarbeit

Fabian Willi und Michael Stünzi, Squadrat Architekten GmbH, Zürich

Jörg Sovinz, Livestream und Film, Dielsdorf

STRATEGIEPROZESS PAPIERWERD-AREAL, ZÜRICH

Die Stadt Zürich erarbeitet Grundlagen für die Entwicklung des Papierwerd-Areals. Die interessierte Öffentlichkeit wird von Beginn an in den Prozess eingebunden. Dafür wurde das Dialogverfahren Forum Papierwerd initiiert. Wir begleiten den Strategieprozess und haben das Forum Papierwerd und die dazugehörige Online-Umfrage konzipiert und die Veranstaltungen und Workshops 2022 organisiert, moderiert und ausgewertet. Seit Ende November 2022 liegen die Ergebnisse des Forums Papierwerd und elf zentrale Erkenntnisse für die Entwicklung des Papierwerd-Areals vor.

Im Forum Papierwerd gleichberechtigt planen

Das Papierwerd-Areal liegt im Zentrum von Zürich, direkt an der Limmat zwischen dem Hauptbahnhof und dem Niederdorf. Das heutige Gebäude auf dem Areal − das Globusprovisorium − wurde 1961 fertiggestellt. Das Provisorium sollte acht Jahre stehen bleiben, beherbergt aber nun seit mehr als 60 Jahren viele unterschiedliche Nutzungen. Das Gebäude polarisiert und beschäftigt bis heute stark und der Umgang mit dem Areal ist unklar. In einem mehrstufigen Strategieprozess entwickelt die Stadt Zürich Grundlagen für die Entwicklung des Papierwerd-Areals. Die interessierte Öffentlichkeit wird an der Zukunftsplanung beteiligt und von Beginn an in den Prozess eingebunden. Dafür wurde das Dialogverfahren Forum Papierwerd initiiert. Im Forum Papierwerd trafen sich Experten:innen verschiedener Fachdisziplinen sowie Vertretungen von Politik, Vereinen, Organisationen, Verbänden, Verwaltung und Bewohner:innen in fünf Veranstaltungen, davon zwei ganztägige Workshops. Die rund 60 Teilnehmenden diskutierten zwischen April und November 2022 vier vorgängig definierte Szenarien (Erhalt, Neubau, Freiraum/Platz sowie Kombinationen davon). Sie entwarfen im gemeinsamen Austausch Ideen und Anforderungen und sie haben Handlungsansätze in Textform sowie in räumlichen Modellen festgehalten. Im Forum Papierwerd wurde ermöglicht, dass unterschiedliche gesellschaftliche Kräfte gleichberechtigt an der Planung partizipieren können und auch verstanden werden. Die Diskussionen im Forum berücksichtigten dabei die durch die Verantwortlichen der Stadtverwaltung im Vorfeld erarbeiteten Grundlagen und Rahmenbedingungen. Das Forum Papierwerd ist als dialogorientiertes Planungsverfahren auf Einladung konzipiert worden. Die Auswahl der Beteiligten erfolgte über eine direkte Ansprache oder auf Einladung und via Anfrage oder Aufruf bei Fachverbänden und Institutionen. Für die Beteiligten der Gruppe Bewohner:innen wurde ein öffentlicher Aufruf gestartet. Für das Forum wurden die Beteiligten sechs «Fachgruppen» zugeteilt (Soziale Stadtentwicklung, Wirtschaftliche Stadtentwicklung, Städtebau, Freiraum, Umwelt, Bewohnerinnen und Bewohner, Politik sowie eine dreiköpfige Gruppe Aussensicht zur Prozess- und Ergebnisreflektion).

Vorschläge für Szenarien zusammen entwickeln

Die gemeinsame Arbeit im Forum Papierwerd verlief in einer guten, interessierten und wertschätzenden Atmosphäre. Am ersten Workshop standen Fragen zur künftigen Bedeutung und zum Charakter des Ortes im Zentrum sowie zu passenden Funktionen und Nutzungen und was diese für die räumliche und bauliche Ausgestaltung des Areals bedeuten. Gearbeitet wurde in den sechs fachspezifischen Gruppen (siehe oben). Am zweiten Workshop waren die Teilnehmenden eingeladen, die Zwischenergebnisse räumlich zu konkretisieren und in einem Modell darzustellen. Die Gruppenzuteilung dazu erfolgte an dem Tag aufgrund der Präferenzen der Teilnehmenden und die neu gebildeten und nun fachlich gemischten Gruppen diskutierten nicht mehr alle, sondern nur noch ein Szenario und entwarfen ein Modell für eine Stossrichtung. Das Forum Papierwerd hat elf zentrale Erkenntnisse für die Entwicklung des Areals formuliert. Der integrale Erhalt des Globusprovisoriums wird dabei nicht als zielführend erachtet. Das Weiterentwickeln aus dem Bestand heraus kann es ermöglichen, die Bedeutung des Ortes als Provisorium in die Zukunft zu führen. Auch das Szenario eines Freiraums ist als Entwicklungsrichtung möglich. Vor allem aber soll ein Ort für den Alltag entstehen, den mehr Leute als heute nutzen und der mehr Aufenthalt und Begegnung möglich macht.

Vorbildliche Dokumentation des Prozesses

Die Ergebnisse des Forums Papierwerd bilden die Basis für die Strategie zur Zukunft des Papierwerd-Areals. Die Ergebnisse der beiden Workshops sind je in einer Dokumentation zusammengestellt worden. Auf der Webseite sind auch Videomitschnitte der Workshops und Interviews mit Beteiligten aufgeschaltet. Sie geben Einblick in die Veranstaltungen und die Arbeitsweise im Forum Papierwerd. Zur Dokumentation gehören auch alle Informationen zum Strategieprozess Papierwerd-Areal, ein Einführungsfilm zur Geschichte des Ortes und Angaben zur Ausgangslage und zu den Rahmenbedingungen.Die interessierte Öffentlichkeit konnte sich via Webseite laufend über das Verfahren informieren. Zudem wurden die Start- und die Schlussveranstaltung live ins Internet übertragen und können dort nachgesehen werden. In einer Onlineumfrage konnten sich zudem alle Interessierten zu den Ergebnissen des Forums Papierwerd äussern.

Link Dokumentation erster Workshop

Link Dokumentation zweiter Workshop

Ansprechperson Stadt Zürich: Cyrill Achermann, Amt für Städtebau

Alle Fotos © Stadt Zürich, Amt für Städtebau